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Konzert zum Ewigkeitssonntag: »Jesu meine Freude«

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Am Sonntag, 25. November, findet um 16.30 Uhr ein Konzert zum Ewigkeitssonntag mit Werken von Johann Sebastian Bach und Vivaldi in der Kirche zu Bergkirchen statt.

Das Konzert ist mit dem Choral "Jesus bleibet meine Freude" überschrieben. Nicht nur, dass der Schlusschoral der Kantate BWV 147,10 im Konzert aufgeführt wird; er fasst auch die Theologie der anderen Bachkantaten zusammen. Der Tod wird nicht als etwas bedrohliches aufgefasst, sondern stellt in erster Linie die Begegnung und das Aufgehobensein bei Jesus dar.

Im Mittelpunkt des Konzertes steht der "Actus tragicus" BWV 106 von Johann Sebastian Bach. Die Kantate des zum Entstehungszeitpunkt wahrscheinlich erst 22-jährigen Komponisten zählt zu seinen bedeutendsten Werken. Das vom Bibeltext inspirierte Stück weist eine große Tiefe und Intensität auf. Alfred Dürr bezeichnet die Kantate in seinem Buch "Die Kantaten von Johann Sebastian Bach" mit ihren Texten als „ein Geniewerk, wie es auch großen Meistern nur selten gelingt“. Der Text besteht aus verschiedenen Bibelworten des Alten und Neuen Testaments, sowie einzelnen Liedstrophen alter Kirchenlieder von Martin Luther und Adam Reusner, die allesamt auf die Endlichkeit und das Sterben Bezug nehmen.

Ebenfalls mit dem Thema Tod und Ewigkeit befasst sich die Bachkantate "Komm, du süße Todesstunde" BWV 161. Das Konzert endet mit einer der bekanntesten Kantaten Johann Sebastian Bachs "Wachet auf, ruft uns die Stimme" BWV 140. Diese Choralkantate basiert auf dem gleichnamigen Wochenlied zum Ewigkeitssonntag und wurde am 25. November 1731 uraufgeführt. Der unbekannte Textdichter übernahm alle drei Strophen des Chorals wörtlich für die Sätze 1, 4 und 7, die im Konzert zur Aufführung kommen. Während die ersten beiden Kantaten mit Flöten und Streichern kammermusikalisch besetzt sind, treten zur letzten Kantate 3 Oboen, Fagott und Horn hinzu.

Den freudigen Charakter der Bachkantaten nehmen auch die Flötenkonzerte von Vivaldi auf, die die Kantaten miteinander verbinden. Vivaldi hatte großen Einfluss auf Bach. Einige seiner Konzerte wurden von Bach für Orgel und Cembalo bearbeitet. Das hochvirtuose Flötenkonzert in a-Moll RV 445 ist für Sopranino geschrieben und die Solistin ist Irmgard Tutscheck (Detmold). Auch beim Flötenkonzert in c-Moll RV 441 für Altflöte übernimmt sie den Solopart.

Weitere Ausführende sind Karola Hausburg (Alt, Rias Kammerchor Berlin), Rudolf Reimer (Tenor), Gottfried Meyer (Bass), Mitglieder der NWD Philharmonie mit Takahiro Tajima (1. Konzertmeister der NWD), Paul Possart, Julie Wagner (stv. Solobratscherin der NWD), Marion Vetter (Solocellistin der NWD), Randall Nordstrom (Solokontrabassist der NWD), Hans-Martin Harms (Orgel, Cembalo) und die Kantorei Bergkirchen. Die Leitung hat Rainer Begemann.

Bei der Bachkantate BWV 140 kommen noch Hannes Niedernolte, Ayumi Mita, Paul-Gerhard Kluge, Doris Winkelhaus, Thomas Krügler und Jens Hochgreff hinzu

Alle die einen guten und reservierten Platz haben möchten bekommen Karten zu 15,- € im Mittelschiff. Zu 10,- € bekommt man Plätze ohne Reservierung unter den Emporen und für 5,- € Plätze mit schlechter Sicht oder reine Hörerplätze auf den Emporen und im Vorraum.

Karten gibt es an der Tageskasse, in allen Geschäftsstellen der Lippischen Landeszeitung und im Gemeindebüro Bergkirchen (Telefon 05266/1850). An der Tageskasse gibt es auch ermäßigte Karten für Schüler, Studenten und Hartz 4-Empfänger (mit Ausweis: 13,- € / 8,- € / 5,- €).

 

Zu den Werken:

Der »Actus tragicus« oder die Kantate »Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit« ist eine der frühesten Bachkantaten überhaupt. Wahrscheinlich ist sie 1707 oder 1708 in Mühlhausen als Trauerkantate entstanden. Der Text besteht aus verschiedenen Bibelworten des Alten und Neuen Testaments.

Dabei lassen sich zwei Teile klar unterscheiden: Der im ersten Teil dargestellten Sicht des Alten Testaments auf das Sterbethema stellt der zweite Teil die Sicht des Neuen Testaments gegenüber; die Ablösung des alten durch den neuen Bund bestimmt den symmetrischen Aufbau der Kantate. Die Besetzung der Kantate: Sopran, Alt, Tenor, Bass, 4-stimmiger Chor, 2 Blockflöten, Viola, Cello und Basso continuo.

Die Bachkantate »Komm, du süße Todesstunde« BWV 161 ist zum 16. Sonntag nach Trinitatis (vermutlich Weimar, 27. September 1716) geschrieben worden. Da das Evangelium des Sonntags von der Auferweckung des Jünglings zu Nain berichtet, bezieht sich auch der Kantatentext auf die Themen Tod und Ewigkeit (Textdichter: Salomon Franck).

Bach hat diese Kantate, die während seiner Weimarer Dienstzeit (1708-1717) entstanden ist, in seinen späteren Leipziger Jahren wieder aufgeführt und hierfür einige Veränderungen vorgenommen. Die ursprüngliche Besetzung ist – wie alle Weimarer Bachkantaten – eher kammermusikalisch konzipiert, da die beengten räumlichen Verhältnisse in der Weimarer Schlosskapelle keine großen Ensemble zuließen.

Bei der Kantate BWV 161 kommen in der Weimarer Fassung für die hochvirtuosen Flötenpartien Blockflöten zum Einsatz, während später in der großen Thomaskirche Traversflöten benutzt wurden.

Die Besetzung der Kantate: Alt, Tenor; 4-stimmiger Chor, 2 Alt-Blockflöten, Orgel, Streicher und Basso continuo.

Die Kantate »Wachet auf, ruft uns die Stimme« (BWV 140) basiert auf dem bekannten gleichnamigen Choral von Philipp Nicolai aus dem Jahre 1599. Satz 1 ist eine besonders weit angelegte Choralbearbeitung, die mit ihrem punktierten Rhythmus an den Stil einer französischen Ouverture gemahnt: die Choralmelodie erklingt zeilenweise in langen Noten als Cantus firmus im Sopran, welchen Alt, Tenor und Bass, einander imitierend, umspielen.

Der Orchestersatz enthält tiefe Oboeninstrumente, was die zu Beginn "nächtliche" Stimmung des Werks unterstreicht. Satz 4 kehrt zum Choral zurück. Der Cantus firmus wird vom Tenor gesungen. Die begleitende Unisono-Streichermelodie gehört zu den bekanntesten Schöpfungen Bachs. Bach transkribierte diesen Satz 1749/49 für Orgel (Choralbearbeitung BWV 645 in der Sammlung Schübler-Choräle). Die Kantate schließt mit dem 4-stimmigen Satz der letzten Choralstrophe "Gloria sei Dir gesungen".

 

Ausführende

Karola Hausburg wurde in Nordenham geboren. Schon als Schülerin absolvierte sie eine Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin. Nach dem Abitur legte sie an der Berliner Kirchenmusikschule die B-Prüfung ab und studierte dann an der UdK Berlin Diplommusikerziehung mit Hauptfach Gesang. Neben ihrer Tätigkeit als Organistin und Chorleiterin in Berlin-Zehlendorf arbeitet Karola Hausburg als Gesangspädagogin.

Der Schwerpunkt ihrer solistischen Tätigkeit liegt im Oratorienfach. Ihr besonderes Interesse gilt dem Ensemblegesang, dem sie in verschiedenen Besetzungen nachgeht. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit dem ensemble voces berlin, dem collegium vocale gent, dem vocalconsort berlin und dem Rias Kammerchor, der sie für die kommende Spielzeit fest verpflichtet hat.

Gottfried Meyer erfuhr eine vielseitige musikalische Grundausbildung. Bereits als Jugendlicher übernahm er vielfältige Verantwortung im Bereich der Kirchenmusik, als Chorleiter und Mitglied in diversen Ensembles. Konzertreisen führten ihn als Blechbläser in viele Länder Europas. Seinen ersten Gesangsunterricht erhielt er 1994 bei Wolfgang Treutler/ Detmold. Hauptberuflich ist G. Meyer im Musikalienhandel tätig. In seiner Heimatregion Detmold ist er seit einigen Jahren als Gesangssolist, insbesondere für oratorische Konzerte, häufig zu hören.

Rudolf Reimer studierte Gesang in den USA, South Carolina bei Jean und Gordon Greer, wo er 2003 den Bachelor of Music erhielt. Zahlreiche sängerische Erfahrungen, wie auch der Gewinn der Annual Voice Competition prägten seine Zeit in den Vereinigten Staaten. Danach ergänzte er seine Studien an der Hochschule für Musik in Detmold u. a. bei Gerthild Romberger und Wolfgang Tiemann. Dort war er Anfang 2010 als Tenorsolist in Rossinis "Stabat Mater" zu hören. Zu seinem Repertoire gehören zahlreiche Solopartien aus Oratorien, u. a. Bachs Weihnachtsoratorium, Händels Messias, Haydns Messen, Mendelssohns Paulus, Elias und Christus und zahlreiche Kantaten. Rudolf Reimer leitet einen Kirchenchor in Bielefeld und betreut verschiedene Chöre als Stimmbildner. Zahlreiche Konzerttätigkeiten als Solist führen ihn durch die gesamte Region.

Takahiro Tajima ist seit 2009 der Erste Konzertmeister der Nordwestdeutschen Philharmonie. Er wurde 1978 im japanischen Sendai geboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Geigenunterricht. Als 16-Jähriger nahm er sein Studium an der renommierten Tohu-Gakuen Oberschule für Musik in Tokio auf. Orchestererfahrung sammelte Takahiro Tajima u.a. im Saito-Kinen-Orchester unter der Leitung von Seiji Ozawa und als Erster Konzertmeister im Sinfonieorchester des japanischen Wintersportortes Sapporo.

Nachdem er drei Jahre lang in Sapporo beim dortigen Orchester musiziert hatte, erfüllte er sich seinen größten Traum und wechselte nach Deutschland. Von 2004 bis 2006 studierte Takahiro Tajima an der Hochschule für Musik in Freiburg bei Rainer Kussmaul. Nach seinem Diplom war er im Sinfonieorchester des Südwestfunks tätig, bevor er zur Nordwestdeutschen Philharmonie wechselte.

Irmgard Tutscheck wurde in Wien geboren und ist dort aufgewachsen in einer Zeit, wo ihr die Früchte der damals in den 60iger Jahren wirkenden großen Musiker und Alte-Musik-Forscher Nikolaus Harnoncourt, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt u.a. quasi in die Wiege gelegt wurden. Fasziniert von dem „gewissen Etwas“ des Klangs der Flauto Dolce und nicht zuletzt durch den persönlichen Kontakt mit dem damals in Wien forschenden australischen Blockflötenbauer Fred Morgan, den sie schon als Kind haben durfte, studierte sie an den Hochschulen Wien und Rotterdam (H.Tol) Flauto Dolce, sowie in Salzburg Aufführungspraxis für Alte Musik (bei Nikolaus Harnoncourt).

Neben einer fünfjährigen pädagogischen Tätigkeit als Lehrbeauftragte für FLAUTO DOLCE an der Hochschule „Mozarteum“ in Salzburg und Dozentin auf zahlreichen Kursen für Alte Musik gilt ihr Interesse als Solistin der Musik des 14. Jhdts und diversen Alte-Musik und Neue-Musik-Projekten mit Musikern und Orchestern im In- und Ausland mit dem gemeinsamen roten Faden und Anliegen eines authentischen Musikschaffens, das bewegt und anrührt, kreativ ist und Neues erlaubt.

Zurzeit ist sie Lehrbeauftragte für historische Aufführungspraxis (Marimba) an der Detmolder Hochschule für Musik und Veranstalterin der privaten Hauskonzertreihe www.couchkultur.de und der Reihe RAUMZEIT in Detmold.
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