Page 2 - Gemeindebrief-186
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Liebe Leserinnen und Leser,
Das Team vom Verein Andere Zeiten Schulen und auf der Straße, die Kriege
hat ein Foto aus Lappland für den Be- im Nahen Osten, in der Ukraine, im
gleiter durch den diesjährigen Advent Sudan und an vielen anderen Orten.
ausgesucht. Ich sehe einen dunklen Auch extreme Unwetter in Europa be-
Fluss mit schneebedeckten Tannen an anspruchen unsere Aufmerksamkeit.
seinen Ufern. Ein zartes Licht lässt die Ich seufze und sehne mich mit den
Tannen sich im Wasser spiegeln – eine Worten des Chorals: „Wo bleibst du,
romantische Novemberstimmung. Am Trost der ganzen Welt?“
Himmel ziehen düstere Wolken vorüber, Wie tröstlich, dass auf dem Titelbild
doch ein Stück blauen Himmels wird die Gefahr durch die dunklen Wolken
schon sichtbar. gebannt ist – zumindest vorüberge-
hend. So strahlt es Hoffnung aus. „Es
Die Landschaft strahlt Ruhe aus. Kein wird nicht dunkel bleiben über denen,
Mensch, kein Tier ist zu erkennen, nur die in Angst sind.“ Diese Verheißung
das Wechselspiel zwischen Licht und des Propheten Jesaja kommt mir in
Dunkelheit. Sofort denke ich an das den Sinn. Die Redaktion von Andere
bekannte Adventslied „O Heiland, reiß Zeiten dichtet:
die Himmel auf“. Wenn der Himmel
nach einem schweren Gewitter wieder „Ein Funkeln kommt in die Welt,
aufreißt, atmen Menschen und Tiere die Wipfel erzählen davon.
auf – die Gefahr ist vorüber. Nimm dir ein Herz voll und geh.
Die Himmel werden aufreißen
So viele dunkle Wolken trüben den hinter der Biegung des Flusses,
Blick in die Zukunft. So vieles macht in wie es verheißen ist.“
diesen Tagen Angst: Die Veränderun-
gen und Umbrüche in unserer Kirche, Nimm dir ein Herz voll und geh – voll
die zunehmende Gewalt in Familien, von Funkeln und Lichtstrahlen – und

